Neue Prüfungsanträge zum Grundschulneubau erhitzen die Gemüter

Eltern fürchten Verzögerungen beim Bau der neuen Grundschule.

Vor der Kommunalwahl 2023 wurde mit den Stimmen der SPD, Grünen und FDP der Bau einer vierzügigen Grundschule im Esinger Weg beschlossen. Seit mehreren Jahren wurde viel diskutiert und es gab mehrere Prüfungen von evtl. geeigneten Standorten mit dem Ergebnis, dass eine moderne neue Grundschule am Esinger Weg entstehen soll.

CDU und BfT haben gemeinsam neue Prüfungsanträge beschlossen. Der Prüfantrag der CDU sieht vor, dass ein neu ausgewähltes Architekturbüro untersuchen soll ob es doch noch möglich wäre die bestehende Johannes Schwennensen Schule vierzügig zu ertüchtigen. Hierfür sollen fünf unterschiedliche Varianten geprüft werden. Der Prüfauftrag der BfT möchte ebenfalls ein neu ausgewähltes Architektenbüro untersuchen lassen, ob die Grundstücke des Schützenvereins und der daneben liegende Bolzplatz für einen Schulneubau geeignet sind.

Die bisherigen Untersuchungen ergaben, dass auf dem Gelände der Johannes Schwennensen Schule maximal ein zweizügiger Grundschulbetrieb unter halbwegs modernen Gesichtspunkten realisiert werden kann, jedoch ohne Barrierefreiheit für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer. Ebenso gibt es bereits Untersuchungen für die Grundstücke des Schützenvereins und des Bolzplatzes. Hier gab es Probleme mit Emissionen von der benachbarten Landwirtschaft, die seinerzeit dort die Planungen eines Kindergartens verhinderten.

Wir halten es für unnötig diese Untersuchungen in ähnlicher Form erneut zu beauftragen. Die erneuten Untersuchungen kosten die Tornescher Bürgerinnen und Bürger Geld und binden Ressourcen in der Verwaltung.

Die zu prüfenden, neuen Alternativen haben weitere Mängel.

  1. Der Schützenverein müsste umgesiedelt werden. Ein neuer Standort für den Verein müsste gefunden und ein neues Schützenhaus gebaut werden. Dies wird Zeit in Anspruch nehmen und weiteres Geld kosten.
  2. Die Grundschule und der Offene Ganztag würde auf zwei Grundstücke verteilt sein und durch den Esinger Weg getrennt. Dies entspricht nicht einer modernen, sicheren Schulgestaltung.
  3. Die Grundschule müsste am alten Standort mehrstöckig gebaut werden. Dies führt zu Problemen bei der Barrierefreiheit.
  4. Der denkmalgeschützte Bauteil der Schule führt ebenfalls zu Problemen bei der der Barrierefreiheit

Wir teilen daher die Befürchtungen der Eltern. Erneute Prüfaufträge führen zu Verzögerungen beim Planungsfortschritt des bereits beschlossenen Grundschulneubau.

Die SPD Tornesch ist der Ansicht, dass ein Schulbau zeitgemäßen pädagogischen Kriterien folgen muss. Die neue Grundschule muss den aktuellen pädagogischen und sozialen Anforderungen gerecht werden. Die klassische „Flurschule“ des Industriezeitalters wird abgelöst. Die neue Grundschule soll eine inklusive Ganztagsschule und Teamschule werden. Daher reicht es nicht nur ein paar neue Zimmer zu haben. Die Architektur und Raumkultur der neuen Schule sollen sich positiv auf die Arbeits- und Kommunikationskultur an der Schule auswirken und damit auch auf das Wohlbefinden von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern. Eine Schule die sich „quer über die Straße“ verteilt entspricht keinesfalls diesen Kriterien.