Leserbrief zum Artikel „Droht ein Verkehrsinfarkt in der Friedlandstraße?“ vom 17. Februar 2024 in der Holsteiner am Wochenende

Ich bin erschüttert, was die Bürger für Tornesch in diesem Artikel fordern. Anscheinend wurde der Zusammenhang zwischen Radverkehrskonzept, sicheren Schulwegen, Barrierefreiheit und der Entlastung des Ortskerns in Tornesch überhaupt nicht verstanden.

Seit vielen Jahren wird von der Politik ein Konzept entwickelt und beschlossen um die Innenstadt in Tornesch zu entlasten. Dafür sollen Alternativen zum Autoverkehr angeboten werden. Dazu gehören die Verlangsamung des Autoverkehrs, die Umsetzung des Radverkehrskonzept mit zwei Radschnellwegen und mehr Fahrradstellplätzen am Bahnhof und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs.
Das Radverkehrskonzept ist wichtig und richtig. Viele Kinder werden mit dem Auto zu Schule chauffiert, weil der Schulweg den Eltern als zu gefährlich erscheint. Gute Radwege, 30 Zonen und Fahrradstraßen sorgen für einen sicheren Schulweg und reduzieren dadurch die Anzahl der Elterntaxis.
Gleiches gilt für den Autoverkehr zum Bahnhof. Gute Radwege zum und eine Fahrradgarage am Bahnhof sollen Menschen aus Tornesch, Uetersen und Heidgraben animieren mit dem Rad zum Bahnhof zu fahren und das Autos stehen zu lassen. Zudem sollen vermehrt Busse fahren, um ebenfalls für eine Entlastung des Ortskerns zu sorgen.

Da es nicht möglich ist die Tornescher City wie eine Hamburger Großkreuzung zu gestalten (will auch keiner haben), müssen andere Wege beschritten werden. Die Bürger für Tornesch sollten verstehen, dass noch mehr Autos und noch mehr Parkplätze keine Lösung sein können und zudem auch nicht realisierbar sind. Es fehlt schlicht der Platz, um noch mehr Autoverkehr in der Innenstadt zu locken.

Ich war der Ansicht, dass unsere Politik derzeit für einen lebens- und liebenswerten Ortskern sorgen möchte. Wenn Herr Janz, als Sprachrohr der BfT, zugibt, dass er sich „schwerlich eine Koexistenz von Autos und Fahrrädern vorstellen kann“, dann ist er für mich als Kommunalpolitiker fehl am Platz. Die Politik muss die Koexistenz von Autofahrenden, Radfahrenden, zu Fuß gehenden und Menschen mit Beeinträchtigungen im Verkehr zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger fördern.