Der Digitalpakt ist endlich beschlossen

Aber reichen die zur Verfügung stehenden Mittel?

Liebe TornescherInnen,

bestimmt haben Sie sich mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt und machen die Erfahrung, dass wir im Alltag nicht mehr daran vorbeikommen. Ich habe in vielen Gesprächen gemerkt, dass sich diejenigen unter Ihnen, die Eltern und Großeltern sind, Sorgen darüber machen, ob die Kinder und Enkel denn für die Zukunft gut gerüstet sind für die Anforderungen, die mit der Digitalisierung zusammenhängen.

Denn: Unternehmen im deutschsprachigen Raum messen der digitalen Transformation große Bedeutung zu. Für knapp neun von zehn Firmen hat die Digitalisierung höchste Relevanz, so heißt es in vielen Erhebungen. Das Erlernen von digitalen Abläufen wird also in den kommenden Jahren für Kinder und Jugendliche immer wichtiger. Deshalb habe ich mit meinen SPD-Bundes- und LandtagsabgeordnetenkollegInnen lange dafür gekämpft, dass der Digitalpakt an Schulen bei uns im Echten Norden endlich umgesetzt wird. Jetzt endlich steht die Verteilung des Geldes aus dem Bundesprogramm an. Darauf hat sich Bildungsministerin Karin Prien mit den kommunalen Verbänden geeinigt. 

Die öffentlichen Schulen in den elf Kreisen und vier kreisfreien Städten erhalten von 2019 bis 2024 knapp 142 Millionen Euro. 

Erfreulich ist, dass die größte Summe – 14, 7 Millionen Euro – in den Kreis Pinneberg geht. Die Höhe der Förderung richtet sich dabei nach der Zahl der Schüler, für Förderzentren erhöht sich die Summe um 45 000 Euro.

Weshalb das Bildungsministerium so lange benötigte, um sich auf diesen einfachen Verteilschlüssel festzulegen, ist mir indes ein Rätsel. Denn wir SozialdemokratInnen haben uns schon im März dieses Jahres dafür ausgesprochen. 

Wofür soll das Geld nun verwendet werden? Laut Verwaltungsvereinbarung könne unter anderem ein schulisches WLAN aufgebaut werden. Unter die Förderung fällt auch die Installation von interaktiven Tafeln.

Aber: Laut Auskunft aus dem Bildungsministerium müssen die Träger der öffentlichen Schulen die Zuwendungen aus dem Schulträgerbudget um einen Eigenanteil in Höhe von jeweils mindestens 15 Prozent ergänzen – ausgenommen die finanzschwachen Kreise, Städte und Gemeinden. Hierbei stiehlt sich das Land allerdings aus der Verantwortung. Und was ist mit Ministerpräsident Daniel Günthers Versprechen, dass jede SchülerIn im Norden ein Tablet bekommen soll? Nun, mit dieser Finanzausstattung wird dies nicht möglich sein. Das Land ist zusätzlich gefordert. Das kann in Sachen Digitalisierung an Schulen nur ein Anfang sein.

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