Johannes-Schwennesen-Schule

Schulneubau in Esingen – Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

In der letzten Ausgabe von Unser Tornesch hat unser Fraktionsvorsitzender Horst Lichte deutlich gemacht, warum sich die SPD Tornesch zusammen mit den Grünen und der FDP für den Neubau einer neuen Grundschule einsetzt.

Ein Ersatz für die von vielen so geliebte Johannes-Schwennesen-Schule muss her. Das Gebäude der Esinger Grundschule bietet schon heute nicht mehr genügend Platz. Mit den steigenden Schülerzahlen der kommenden Jahre wird sie endgültig aus allen Nähten platzen. Aber es ist nicht nur der Platzmangel. Das Schulgebäude ist über 100 Jahre alt, steht unter Denkmalschutz und für einen zeitgemäßen Unterricht sind die Räumlichkeiten nicht gemacht.

Im November konnten sich alle Fraktionen, die VertreterInnen der Stadt und der hiesigen Schulen ein Bild davon machen, wie man heutzutage Schulen baut. Die Verwaltung war so freundlich und hat eine Mini-Schulmesse organisiert. Neben einer Vertreterin der Freien- und Hansestadt Hamburg referierten drei Bauträger mit Spezialgebiet Schulbau darüber, wie Schulen im Jahr 2022 aussehen sollten.

Das Fazit des Abends: Es kann schneller gehen als vermutet. Die Befürchtung, eine neue Schule könne nicht vor 2028/29 fertig sein, wich der Erkenntnis, dass wir schnell aber überlegt handeln müssen, um den kommenden SchülerInnenjahrgängen schnellstmöglich eine moderne Schule zur Verfügung stellen können.

In der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Bildung am 14. Februar wurden uns vom renommierten Planungsbüro Drees & Sommer die Zahlen vorgestellt. So konnten wir einen Eindruck gewinnen, wie groß eine Schule nach unseren Anforderungen werden müsste, wieviele Räume benötigt würden und natürlich welche Kosten durch einen Schulneubau auf Tornesch zukämen. Und ja, bei einer Zahl von 18,7 Millionen Euro für den Schulbau und ggf. weiteren 10,5 Millionen Euro für eine neue Sporthalle wird einem erst mal ganz anders. Man hinterfragt, ob das wirklich der richtige Weg ist und ob man den kommenden Generationen wirklich eine solche Summe Schulden aufbürden darf. Den Begriff „alternativlos“ mag ich nicht sonderlich, denn andere Möglichkeiten gibt es immer. Im Falle unserer Grundschule(n) könnten dies die folgenden Überlegungen sein

  • Beibehaltung des Status Quo: Die steigenden Schülerzahlen müssten dann von der Fritz-Reuter-Schule aufgefangen werden und diese müsste entsprechend ertüchtigt werden. Damit wäre die Fritz-Reuter-Schule eine der größten Grundschulen in Schleswig-Holstein. Ist dies bei einer Schule für unsere Kleinsten wirklich sinnvoll?
  • Ergänzungsbauten in der unmittelbaren Nähe des aktuellen Standortes: Hier bleibt das Problem, dass die Schule nicht den aktuellen Anforderungen entspricht. Möchten wir wirklich, dass SchülerInnen und LehrerInnen zwischen zwei Standorten pendeln müssen?

Aus der Sicht der Fraktionen von SPD, Grünen und FDP sind dies keine tragbaren Lösungen.

Die Stadt Tornesch ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Viele Neubaugebiete und Verdichtungsbauten wurden genehmigt und junge Familien hat es nach Tornesch gezogen. Betrachtet man die Preise, die man mittlerweile für Wohnraum in Tornesch bezahlt, haben wir auch die Pflicht, ein adäquates Angebot für Bildung zu schaffen und eine vernünftige Ganztagsbetreuung sicherzustellen. Letztlich sind Investitionen in Bildung die nachhaltigsten und als Sozialdemokratie müssen wir für Bildungsgerechtigkeit stehen. Denn nur durch Bildung kann die Chance auf sozialen Aufstieg sichergestellt werden und dies müssen wir bei unserer Entscheidung berücksichtigen.

Weitere Vorteile eines Baus „auf der grünen Wiese“ sind:

  • Der Anbau einer Kita wäre denkbar. In den letzten Jahren wurden viele Kitas in Tornesch gebaut und die bestehenden Kitas wurden erweitert. Aber jeder, der aktuell versucht, in Tornesch einen Kita-Platz zu bekommen wird feststellen, dass wir bei weitem nicht ausreichend Plätze für die so wichtige frühkindliche Bildung haben.
  • Durch einen Neubau in unmittelbarer Nähe zur Klaus-Groth-Schule könnte man bspw. auf den Bau einer Sporthalle oder einer Küche verzichten, denn hier könnten die bestehenden Ressourcen gemeinsam genutzt werden.

Glücklicherweise gibt es in der Tornescher Politik verantwortungsvoll agierende Personen, sodass wir in der letzten Ausschusssitzung mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP den nächsten Schritt gehen und die Verwaltung beauftragen konnten, die weitere Planung und die Suche nach einem geeigneten Standort in Esingen fortzusetzen.