Städtepartnerschaft mit Strzelce Krajenskie (Polen)

Die seit dem 12. Juni 2002 bestehende Partnerschaft mit der polnischen Stadt Strzelce Krajenskie (Friedeberg), wird durch regelmäßigen Schüleraustausch der hiesigen Klau-Groth-Schule mit der dortigen Oberschule gepflegt. Ein Austausch unserer Feuerwehr mit den polnischen Kollegen besteht ebenfalls. Erst vor wenigen Wochen besuchte eine Tornescher Gruppe die polnische Stadt.

Sie besuchten die Partnerstadt Strzelce Krajenskie anlässlich des dortigen Stadtfestes vom 13.-15. Juni. v.l. Jochim und Renate Langhein, Georg Haese (als Übersetzer), Vera Ellerbrock, Roland Krügel und aus der zukünftigen Partner- stadt der stellv. Bürgermeister Lars Holt sowie Sören P. Mortensen.
Großen Erfolg, auf dem Marktplatz in Strzelce, hatte das töpfernde Ehepaar Jochim (mitte) und Renate Langhein. Vor den Augen der Bürgermeister Roland Krügel und seinem polnischen Kollegen Tadeusz Feder, wurden insgesamt 150 kg mitgebrachter Ton, mit Hilfe der polnischen Kinder, in ,,Form” gebracht.

Schüleraustausch der KGST mit der Partnerschule in Strzelce

Nach dem letzten Besuch der polnischen Schüler in Tornesch, erschien dieser Erlebnisbericht in einer Strzelcer Zeitung:

Strzelcer Schüler in Tornesch

Seit 2001 arbeitet das Strzelcer Gymnasium mit der Schule in Tornesch zusammen. Die Tornescher Schüler waren im September bei uns und die Strzelcer im Mai bei ihnen. So ein Austausch hat einen Zweck: Den Kindern, die Deutsch lernen, die Gelegenheit zu geben, ihren Stand der Deutschkenntnisse praktisch zu vergleichen, so Waldemar Borkowski, der Direktor. Er führte weiter aus: Durch den Zutritt in deutsche Familien haben sie die Gelegenheit, das deutsche Familienleben wie auch ihre Gebräuche kennen zu lernen.
Ich habe das erstemal teilgenommen beim Austausch und weiß, dass ich im nächsten Jahr auch teilnehmen möchte. Ich war in einer Familie, in der man Kühe züchtete. Meine Kameradin war Karin. Ich war überrascht, dass die Familie keinen Wert auf regelmäßige Einnahmen von Mahlzeiten legte. Ich hatte auch den Eindruck, dass die Deutschen kein Zeitgefühl haben. Wenn sie um 16 Uhr erscheinen sollten, waren sie bereits um 15 Uhr da und vergaben somit viel Zeit, erzählte Dominika Kucharczyk. Es gefiel ihr aber die freundliche Stadt und der Ausflug nach Hamburg. In der Schule überraschte sie die Aufstellung der Tische und die lockere Atmosphäre während des Unterrichtes. Während des Sportunterrichtes saßen und diskutierten die Schüler erst mit der Lehrerin, um danach zu laufen. Mit Stoppuhren in den Händen und um sich selbst die Zeiten zu messen, die sie dann ohne Schmu weiter gaben. Das beste für mich war, dass ich mich mit meinen Deutschkenntnissen unterhalten konnte.
Ich traf in eine Familie, in der man sich sehr nah war. Während der Mahlzeiten sprach man über alles, über das Geschehene und das Zukünftige. Die Unterhaltung war locker und entspannt. Auch wenn Viola keinen Vater hat, nur den Freund ihrer Mutter, so war das Verhältnis und der Umgang in der Familie sehr freundlich, erzählte Ola Kwiecinska. Für mich waren nur das frühe Aufstehen und die fünf Kilometer langen Ausflüge zu Fuß in die Stadt ein Problem. Zur besseren Verständigung sprachen wir Englisch, denn das konnten alle Mitglieder der Familie. Ola hat ihre Deutschen gern und sie unterhalten weiterhin Kontakt.
Dagegen konnte Agnieszka Wianecka keinen näheren Kontakt zu ihrer Gastgeberin finden, dafür aber mit vielen Anderen. Es schockte mich die Schule mit ihrer Ausstattung und die Tatsache, dass es kein Klingeln gab. Während der Stunde über Literatur stellten die Schüler ohne Verlegenheit Fragen. Um die Verständigung zu erleichtern sprachen wir deutsch und englisch. Es gab da keine Disziplin, keinen Stress aber auch keine nervösen Reaktionen der Lehrer, behauptete Agnieszka.
Leiterin dieses Projektes ist Ewa Strzyzykowska, die die Aufsicht darüber führt, die Stellvertreterin der Direktorin Anna Gawlik. Es gibt bereits Fortführunspläne für das nächste Jahr. Eine interessante Idee wäre, eine Stelle zu schaffen, an der sich die Konfliktparteien gegenüber sitzen und in Gesprächen unter vier Augen ihre Standpunkte darlegen können. Solche Treffen müssten aber zur Beleuchtung und Lösung aller Probleme in diesem Zusammenhang führen, meinte die Direktorin, die sehr beeindruckt war von dem Einsatz einigen Eltern deutscher Schüler, die sogar Urlaub nahmen für die Vorbereitungen und Unterstützung der Projekte.

Danuta Krzyszewska (Übersetzung Georg Haese)

725 Jahre Strzelce Krajenskie, Juni 2011
Als Torneschs polnische Partnerstadt am vergangenen Wochenende Geburtstag feierte, gratulierten die Tornescher persönlich. Bürgermeister Roland Krügel stand an der Spitze der Delegation, zu der auch Vera Ellerbrock aus dem Rathaus sowie Horst Lichte (SPD), Arnold Hatje (CDU), Ronald Schulze (Grüne), Maria Leipold (Leiterin der Johannes-Schwennesen-Grundschule) sowie Georg Haese vom Seniorenbeirat zählten. Ein Geschenk hatten die Tornescher natürlich auch mit im Gepäck. Krügel überreichte eine Urkunde und eine Keramik mit der Nachbildung des Fangturms, eines der Wahrzeichen in Strzelce. Die Tornescher nahmen unter anderem an der Ratsversammlung und der Enthüllung der Sonnenuhr auf dem Altstadtmarkt teil. Ein Höhepunkt war der große Umzug in historischen Kostümen.