Wie verlogen dürfen Kommunalpolitiker eigentlich sein? Reaktion auf den SHZ Artikel vom 10.01.2024

Die von mir ansonsten hoch geschätzten Ratsherren der CDU Tornesch, Justus Schmitt und Nils Ebers, greifen die Bürgermeisterkandidatin Ann Christin Hahn an, weil sie für den Verbleib in dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Tornesch gerne die Bestätigung durch die Ratsversammlung haben wollte.


Alle anderen politischen Ämter in Tornesch hatte sie mit Bekanntgabe ihrer Kandidatur niedergelegt. Nur bei dem Bekunden, auch den Aufsichtsratsposten niederzulegen, wurde sie von dem Aufsichtsratsvorsitzenden Henry Stümer (ebenfalls CDU) gebeten, diesen beizubehalten. Hintergrund ist, dass die Stadtwerke sich im Fusionsprozess mit den Stadtwerken Pinneberg befinden und der derzeitige Aufsichtsrat nur noch ein bis zwei Sitzungen tätigen muss, bevor er durch die Fusion sowieso aufgelöst wird. Ein Ausscheiden von Ann Christin Hahn würde aber eine total neue Aufsichtsratszusammensetzung erforderlich machen.


Da Frau Hahn nicht in den Verdacht der Parteilichkeit fallen wollte, bat sie für den Verbleib um Bestätigung durch die Ratsversammlung. Diese Bestätigung wurde ihr durch nicken oder stillschweigendem Gemurmel durch alle Ratsmitglieder erteilt. So offensichtlich auch durch Justus Schmitt und Nils Ebers. Eine Ablehnung war jedenfalls für mich nicht zu erkennen.


Umso mehr verwundert mich jetzt diese fadenscheinige Presseerklärung. Meiner Meinung nach haben sie ihren Kandidaten Christopher Radon dadurch einer Bärendienst erwiesen und seine parteipolitische Bindung unterstrichen.