In der jüngsten Sitzung der Ratsversammlung kam es zu einem Vertrauensbruch zwischen dem Bürgervorsteher Daniel Kölbl und der Fraktion der SPD Tornesch. In Folge dessen hat die Fraktion der SPD Tornesch nach dem letzten zu beschließenden Tagesordnungspunkt die Sitzung aus Protest geschlossen verlassen.
Die Leitung einer Ratsversammlung erfordert ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, dieses ist Herrn Kölbl in der Sitzung der Ratsversammlung abhanden gekommen.
Hintergrund war der Umgang des Bürgervorstehers mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, die während der Sitzung durch Klatschen Zustimmung signalisierten oder Äußerungen des Unmuts von sich gaben. Die Ratsversammlung hatte in der Sache über das Initiieren eines Bürgerentscheides zu beraten. Dass es zu diesem Tagesordnungspunkt zu einer kontroversen und auch emotionalen Diskussion kommen wird, war zu erwarten. Umso wichtiger ist eine von Beginn an souveräne und der Situation angemessene Leitung der Sitzung durch Herrn Kölbl. Tatsächlich schaffte es Herr Kölbl von Beginn an nicht deeskalierend gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern zu wirken, er wurde seiner Rolle als Bürgervorsteher nicht gerecht. Durch scharfe und strikte Zurechtweisung heizte er die Stimmung auf.
Ein Tiefpunkt wurde erreicht, als die Sitzung nahezu beendet war – ein Moment, in dem man als Vorsitzender durch ruhige Moderation zur Entschärfung hätte beitragen können. Stattdessen eskalierte Herr Kölbl die Situation, indem er sich auf einen unangemessenen Machtkampf mit einer Bürgerin einließ und schließlich sogar mit polizeilichem Einschreiten drohte.
An diesem Zeitpunkt war für die SPD Fraktion Maß und Mitte endgültig verloren und hat aus Protest gegenüber dem Verhalten des Bürgervorstehers die Ratsversammlung verlassen.
In der Sache mag das Verhalten von Herrn Kölbl korrekt gewesen sein, sein Umgang mit der Situation war jedoch völlig unverhältnismäßig. Wir fordern Herrn Kölbl auf, sein Verhalten zu überdenken und sich spätestens bei der nächsten Ratsversammlung bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Tornesch für sein Verhalten zu entschuldigen.
Für die Fraktion der SPD Tornesch
Maik Köster

Ich bin Mitglied seit 2020, Tornescher seit 2015 und Familienvater von 2 Kindern. Ich setze mich für ein familienfreundliches Tornesch ein.